• 19. April 2024

Handys verändern die Gehirne von Kindern

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In den USA widmet sich eine Studie aktuell dem Thema Handynutzung bei Kindern. Nicht nur Smartphones stehen dabei im Fokus, auch Tablets sowie Fernseher spielen eine Rolle. Ziel der Untersuchung: eine Antwort auf die Frage, ob die Nutzung solcher Gerätschaften Auswirkungen auf die psychische und emotionale Gesundheit bei Kindern hat. Neun- und zehnjährige Kinder aus den USA werden daher untersucht – unter anderem mit einem Gehirnscan.

Rund 11.000 Kinder sollen dazu in den kommenden zehn Jahren untersucht werden, dazu gibt es Fragen zum digitalen Konsum via Smartphone und Co. Die Forscher investieren rund 260 Millionen Euro in die Studie. Jetzt gibt es erste Einblicke in die Studie.

Daten von 4.500 Kindern wurden bereits ausgewertet. Mit dem Ergebnis: Kinder, die täglich mehrere Stunden am Smartphone oder Tablet verbringen (oder Videospiele spielen) weisen in ihren Gehirnen große Unterschiede zu anderen Kindern auf.

3dman_eu / Pixabay

Vor allem Kinder, die jeden Tag mehr als sieben Stunden auf digitale Medien zurückgreifen würden, wiesen eine Verdünnung des Kortex auf. Das ist die äußere Schicht des Gehirns, die für die Verarbeitung von Sinneseindrücken zuständig ist. Das Gehirn reift in diesem Fall also früher.

Klar ist dabei bisher nicht, ob die Entwicklung schlecht ist und ob sie tatsächlich durch die Nutzung von Smartphone und Co. verursacht wird.

Macht Zeit vor dem Bildschirm wirklich süchtig?

Im Rahmen der Studie werden auch die Gehirne von Jugendlichen gescannt und untersucht. Durchschnittlich nutzen diese ihr Handy am Tag für viereinhalb Stunden. Welche Folgen hat dabei die Nutzung von Social Media?

Vermutet wird, dass die Handynutzung Dopamin freisetzt, ein Hormon, das vielfach mit Heißhungerattacken und Sehnsüchten in Verbindung gebracht wird.

Weiterhin wird auch vermutet, dass Depressionen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Verbindung zur Nutzung von Smartphones stehen. Neben der genutzten Zeit sind hier auch die Inhalte ein möglicher Grund. Hierzu sind noch weitere Untersuchungen erforderlich.

Medienkompetenz: Was Eltern tun können

In diesem Zusammenhang spielt allerdings auch die Medienkompetenz für Kinder eine wichtige Rolle. Dabei geht es darum, wie sich Kinder im Internet verhalten, welche Seiten sie besuchen (dürfen) oder auch, was für den Umgang mit unpassenden Inhalten gilt. Eltern und auch Großeltern sollten in dieser Hinsicht auf jeden Fall mit ihrem Nachwuchs sprechen, gemeinsame Regeln festlegen und auch klarstellen, was in Sozialen Netzwerken gilt, die oftmals erst ab 13 Jahren erlaubt sind. Der verlinkte Social Media Guide für Eltern und Großeltern kann diesbezüglich hilfreich sein und aufzeigen, worauf geachtet werden sollte.

So sind Kinder (und auch Jugendliche) fürs Surfen und Chatten optimal gerüstet.

Mehr als 2 Stunden am Bildschirm haben bereits Auswirkungen

In früheren Studien wurde bereits festgestellt, dass Auswirkungen auf das Gehirn von Kindern bereits bei einer Handy-Nutzung von zwei Stunden am Tag auftreten. Konkret erzielten Kinder in diesem Fall schlechtere Ergebnisse bei Denk- und Sprachtests. Experten warnen außerdem davor, Kindern unter zwei Jahren Handys und Tablets zum Spielen zu geben. In dieser Entwicklungsphase könnte dies für das Gehirn große Folgen haben.

In diesem Alter ist die Nutzung generell kritisch zu sehen, kritischer als im jugendlichen Alter. Denn: Kleinkinder haben noch keine Möglichkeit, Inhalte vom Bildschirm in die Wirklichkeit zu übertragen. Das Bauen mit Holzklötzchen auf dem Monitor eines Smartphones zum Beispiel kann im Anschluss nicht real nachempfunden oder nachgeahmt werden.

Titelbild: Uki_71 / Pixabay

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