Ein schwarzer Tag im Oktober
Hallo!
Wie einige von euch heute sicherlich schon bei Facebook oder Instagram gesehen haben, mussten wir uns gestern von unserer Greta – unserer Boxer-Hündin – verabschieden. Sie wurde nicht einmal eineinhalb Jahre alt und ist gestern Vormittag bei uns Zuhause verstorben.
Letztes Jahr im Sommer hatten wir Greta erst aus dem rund 360 Kilometer entfernten Selfkant zu uns geholt. Seitdem war sie für uns zu einem tollen Familienmitglied geworden, das unseren drei Kindern teilweise in Nichts nachstand. So hat sie uns den Fußboden im Flur ruiniert, einen Heizungsknopf abgefressen, den Putz von der Wand geknabbert und sogar die Telefondose mitsamt Router, kompletter Verkabelung und Telefon von der Wand geholt. In der Folgezeit waren wir wochenlang nicht telefonisch erreichbar.
Auch Bettwäsche war Greta zum Opfer gefallen, eine Jacke und mehr. Aber böse sein? Konnte man ihr nicht wirklich lange. Sie war jung, ein „Kind“, verspielt. Mit Liam und Jano hat sie gerne getobt, mit Nora lieber gekuschelt. Unsere drei Kinder liebten sie. Und wir auch.
Vor einigen Monaten hatte Greta dann zum ersten Mal einen Krampfanfall. Es war ein heißer Tag und sie wurde kurze Zeit später läufig. Somit dachten wir, dass dies mit dem Kreislauf und der anstehenden Hitze zusammenhängen würde. Dem war nicht so. Wenige Wochen später hatte sie erneut einen Anfall und wir kamen auf den Trichter: Epilepsie. Kann schlimm enden, muss es aber nicht. Hunde mit Epilepsie können mit Medikamenten eine ähnliche Lebenserwartung haben wie gesunde Hunde. Bei Greta war das leider anders.
Gestern, am 12. Oktober 2016, konnten wir nichts mehr für sie tun. Den Abend vorher hatte sie einen leichten epileptischen Anfall. Trotz Medikamente. Tags davor war ihr Hundekumpel Lamark noch bei ihr und die zwei haben den ganzen Nachmittag getobt. Vorgestern Abend habe ich sie nach dem Anfall an ihren Platz getragen, ihr gut zugeredet. Bei Anfällen mit Aura kann das helfen. Das tat es auch. Sie wurde ruhiger.
Gestern morgen war bei ihr alles in Ordnung. Sie war noch etwas benommen. Etwas schlapp. Wollte nichts fressen. So kannten wir das. Für rund eine Stunde waren wir dann noch unterwegs. Greta lag laut schnarchend an ihrem Platz, als wir gingen. Und als wir wiederkamen war ihr Leben bereits vorüber. Keine Atmung, kein Herzschlag. Nichts. Es war vorbei.
Ich war schockiert, Carina ebenso. Liam ist traurig. Wir alle sind traurig. Jano versteht noch nicht, was der Tod bedeutet. Dass es kein Zurück mehr gibt. Und Nora? Nora wollte mit Greta kuscheln. Sie streicheln. Das durfte sie auch. Wie auch wir alle uns von unserer Greta verabschiedet haben. Liam hat ihr ein Bild gemalt. Mit bunten Blumen, mit ihm und ihr. Mit einer Sonne und einem großen Herzen.
Jetzt ist es ruhig im Haus. Bis auf das Toben der Kinder. Aber ohne Gebell, ohne Geschnarche und schlichtweg ohne Hund. Ich kann es noch nicht fassen. Sie war so jung. Noch nicht einmal ausgewachsen und doch schon 30 Kilo schwer. Mitten in der zweiten Pubertät, die Hunde durchleben. Aufmüpfig, alles in Frage stellen. Und trotzdem immer liebenswert.
Wir vermissen sie.
Heute hat Nora den ganzen Tag nach Greta gesucht. Im Flur. Mit Hundespielzeug. Sogar auf die Terrasse wollte sie unbedingt und nach Greta rufen. Vergebens. Leere. Liam ist ruhig und nachdenklich, hatte keinen Appetit. Leere. Jano versteht das alles noch nicht so recht. Er denkt, Greta ist im Hundekrankenhaus und kommt bald wieder. Wird sie aber nicht.
Der Gedanke, ob bei uns in nächster Zeit ein anderer Hund einziehen soll, kam heute bereits auf. Die Antwort ist Ja. Ganz sicher sogar. Nicht heute, nicht morgen – aber wir sind da auf jeden Fall offen. Nicht als Ersatz für Greta. Denn ersetzen kann sie kein Hund der Welt. Für ein bunteres und weniger trauriges Leben auf jeden Fall. Wir sind gespannt, was kommt.
Ich bin 1988 in Emden geboren, Papa von Liam, Jano, Nora und Mila und arbeite als Redakteur bei einer Lokalzeitung.
Das tut mir so leid ich wünsche der kleinen Maus eine gute Reise über die Regenbogenbrücke.Euch ganz viel Stärke.Eir haben unsere 2 Boxer auch früh verloren Haben aber wieder so eine unvergessliche Schlabberschnute.Ich hoffe das ihr alles gut schafft und berichten werdet.Liebe Grüße Monika
Das tut mir unglaublich leid! Ich wünsche euch als Familie alle Kraft die ihr jetzt braucht. Wir machen momentan auch eine schwere Zeit mit unserer Hündin durch und kann mich aktuell sehr gut in eure Lage hineinversetzen. Liebe Grüße! Inka
Hallo Hauke,
das tut mir unheimlich Leid für deine Familie und dich. Auch ich musste mich schon von einigen Tieren verabschieden. Gewöhnen kann man sich daran nicht, es reißt immer wieder eine Lücke ins Herz. Eine Lücke im Leben. Ich wünsche euch viel Kraft.
Liebe Grüße
Hallo Ihr Lieben,
das ist so traurig – wir haben uns auch schon von liebgewordenen Haustieren verabschieden müssen. Es ist egal, wie klein oder groß so ein Tier ist, man hängt an so einem Tier. Es tut sehr weh – aber Eurer Greta geht’s jetzt gut und sie möchte auch, dass Ihr Euch wieder ein Haustier anschafft. Gerade mit Kindern – ich bin früher ja auch mit Haustieren auf dem Dorf groß geworden. Liebe Grüße und ganz viel Kraft Andrea und Bernd Wagner aus Schkeuditz.
Hi,
ich weiß wie ihr euch fühlt. Denn unser Dalmatiner ist Ende September viel zu früh gestorben. Er hatte Krebs und ist nach einer OP an seinem 7. Geburtstag gestorben. Meine gesamte Familie war so unglaublich traurig und eigentlich wollten meine Eltern keinen neuen Hund mehr, weil sie auch schon Rentner sind. Aber dann fand meine Schwester eine Announce in der Zeitung: Ein zweijähriger Dalmatiner findet im Tierheim kein zu Hause mehr und ist schon zu lange sehr. Meine Schwestern überredeten dann meine Eltern, dass sie den Hund aus dem Tierheim holen. Und nun liegt Paulchen auf dem Sofa. Wenn ich aber an Enzo denke, kommen mir noch immer die Tränen.
LG Myriam