• 26. April 2025

Übergewicht bei Kindern auf dem Vormarsch

Eine aktuelle Studie warnt vor einer alarmierenden Zunahme von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen weltweit. Sollte der Trend anhalten, könnte bis 2050 jeder dritte junge Mensch betroffen sein – mit gravierenden gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen.

Dramatische Prognose für die kommenden Jahrzehnte

Das Murdoch Children’s Research Institute in Melbourne hat eine umfassende Analyse zur globalen Entwicklung von Übergewicht und Adipositas durchgeführt. Die Studie, veröffentlicht im renommierten Fachmagazin The Lancet, zeigt: Setzt sich der aktuelle Trend fort, könnten bis zum Jahr 2050 weltweit rund 1,3 Milliarden junge Menschen im Alter von fünf bis 24 Jahren übergewichtig oder adipös sein. Besonders betroffen sind Regionen wie Nordafrika, der Nahe Osten sowie Lateinamerika.

Besonders starke Zunahme bei Kindern und Jugendlichen

Während Übergewicht und Adipositas in den vergangenen Jahrzehnten bereits stark zugenommen haben, fällt nun auf, dass vor allem jüngere Generationen schneller an Gewicht zulegen. Die Raten haben sich seit 1990 mehr als verdoppelt. Besonders besorgniserregend ist, dass Adipositas mittlerweile früher im Leben auftritt, was das Risiko für Folgeerkrankungen erheblich erhöht.

Gesundheitliche und gesellschaftliche Auswirkungen

Die gesundheitlichen Folgen von Adipositas sind gravierend. Betroffene leiden häufiger unter:

  • Diabetes
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Atemwegsproblemen
  • Krebs
  • Psychischen Erkrankungen

Neben den individuellen gesundheitlichen Risiken bringt die steigende Anzahl übergewichtiger junger Menschen auch große wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen mit sich. Die steigenden Kosten für das Gesundheitssystem und der Produktivitätsverlust durch krankheitsbedingte Ausfälle könnten erhebliche wirtschaftliche Belastungen mit sich bringen.

Ursachen: Mediennutzung und westliche Ernährung

Die Forschenden sehen die Hauptursachen für den Anstieg in veränderten Lebensgewohnheiten. Die zunehmende Nutzung digitaler Medien führt zu weniger Bewegung, während der globale Wandel hin zu einer westlich geprägten, hochkalorischen Ernährung mit viel Zucker und Fett die Gewichtszunahme begünstigt.

Wie kann gegengesteuert werden?

Um den Trend zu stoppen, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören:

  • Die Förderung gesunder Ernährungsgewohnheiten
  • Weniger Zucker und hochverarbeitete Lebensmittel
  • Mehr Bewegung im Alltag und in Schulen
  • Politische Maßnahmen zur Regulierung von Werbung für ungesunde Lebensmittel

Experten betonen, dass die Eindämmung von Adipositas eine globale Anstrengung erfordert. Ohne gezielte Gegenmaßnahmen könnten bis 2050 weltweit rund 3,8 Milliarden Erwachsene und 746 Millionen Kinder und Jugendliche mit Übergewicht oder Adipositas leben – mit weitreichenden Konsequenzen für die gesamte Gesellschaft.

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