Geständnisse
Hallo!
Ich wollte immer zwei Mädchen. Zwei Töchter. Jungs waren in meiner Lebensplanung an und für sich gar nicht vorgesehen. Nur zwei Töchter. Das war es. Jetzt sieht es bei uns ganz anders aus. Zwei Jungs, ein Mädchen.
Ich kann damit leben, ich bin damit zufrieden. Ich bin damit glücklich. Vollkommen. Aber das war nicht immer so. Liam sollte ein Mädchen werden. Sagte der Frauenarzt damals. Und das bis zur 30. Woche der Schwangerschaft. Dann gab es diesen Dialog:
„Was es wird, hatte ich schon gesagt, oder?“ – „Ja, ein Mädchen!“ – „Oh, ähm, also – nein! Das ist ein Junge!“
Di Rückfahrt vom Arzt nach Hause sprachen Carina und ich kein Wort. Zuhause stand ein Kinderwagen in pink, ein pinker Maxi Cosi. Wir waren auf ein Mädchen eingestellt – auch wenn wir noch keinen Namen hatten. Dennoch war es ein Schock. Nichts, was einen lange beschäftigt und woran man zugrunde geht. Aber eben doch etwas, was an den Nerven zehrt und worüber man nachdenken muss.
Die Geschlechterfrage
Bei Janos Schwangerschaft antwortete ich auf die Frage, was es denn wohl werden würde, immer damit, dass es ein Junge wird. Darauf hatte ich mich festgelegt. Mir war das Geschlecht nicht egal. Aber wenn ich auf einen Jungen tippte, konnte ich nicht enttäuscht werden. Allerdings hat sich dies spätestens erledigt gehabt, als die Ventrikel genauer untersucht werden mussten. Ab dem Zeitpunkt wünschte ich mir nur noch, dass das Kind – welches Geschlecht auch immer es haben würde – gesund zur Welt kommen würde.
Meine beiden Jungs liebe ich über alles. Ich habe teilweise den besseren Draht zu ihnen als Carina, ich komme gut mit ihnen zurecht und ich würde sie für kein Geld der Welt eintauschen würden. Sie bereichern mein Leben und machen es auf ihre ganz eigene Weise zu einem tollen Leben. Auch, wenn ich mir anfangs zwei Mädchen gewünscht hatte.
Die dritte Schwangerschaft…
Dann war Carina wieder schwanger. Ein absolutes Wunschkind von uns beiden. Und – ich schwöre – in dieser Schwangerschaft war es mir total egal, ob da am Ende nun ein Junge oder ein Mädchen aus meiner Frau herausklettern würde. Gesund sollte es sein. Innerlich wusste ich aber schon seit dem positiven Test, dass es diesmal ein Mädchen werden würde. Davon ließ ich auch nicht ab, als einzelne Ärzte das Gegenteil behaupteten.
Ich sollte recht behalten. Nora haben wir aus dem Urlaub auf Lanzarote mitgebracht. Also Carina war dort bereits schwanger. Aber den Namen haben wir dort mitgenommen. Vielmehr ich. Denn in diesem Fall habe ich mich bei der Namenswahl durchgesetzt.
Inzwischen ist Nora älter als ein Jahr – und ein wahrer Sonnenschein. Auch sie bereichert mein Leben in so vielen Facetten, wie ich es nie hätte erwarten können. Und dabei noch auf eine ganz unterschiedliche Weise im Vergleich zu ihren Brüdern.
Ich bin zufrieden. Mit zwei Jungs und einem Mädchen. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Denn gewünscht habe ich mir immer zwei Mädchen…
Ich bin 1988 in Emden geboren, Papa von Liam, Jano, Nora und Mila und arbeite als Redakteur bei einer Lokalzeitung.
Ich habe mir auch immer 2 Mädchen gewünscht. Und auch bekommen. Aber die zweite wurde in den ersten paar Wochen für einen Jungen gehalten. Für mich war das okay, schließlich hatte ich ja schon ein Mädchen. Dachte ich jedenfalls.
Als meine Ärztin dann später sagte, dass es doch ein Junge wird, heulte ich los. Die Ärztin war ganz geschockt, bis ich ihr sagte, das ich einfach nur so glücklich bin. … Da hatte ich mir wohl vorher etwas vorgemacht, ohne es selbst zu merken.