Ordnung im Kinderzimmer – ein erfüllbarer Traum?
Chaos im Kinderzimmer, wer kennt es nicht? Die Kinder sind entweder noch zu klein, um allein aufzuräumen. Oder, wenn sie älter werden, haben sie oft keine Lust. Und eigentlich besitzen sie ja viel zu viel Spielzeug. Also Spielsachen verschenken? Das Aufräumen zur allabendlichen Mama/Papa-Aufgabe machen? Beides keine gute Idee. Und der Aufräum-Roboter, den eine japanische Firma entwickelt hat, ist auch nicht die Lösung. Was also tun?
Einmal Chaos, immer Chaos?
Wer hat sie nicht, die Schreibtischschublade, in die alles nur hineinfliegt. Ein Pendant dazu findet sich in fast jeder Küche. Irgendwann kippt man den Inhalt auf den Tisch. Das ordentliche Wiedereinräumen geht meist schnell. Zufrieden betrachten wir unser Werk. Doch da liegt noch ein „Ich-weiß-nicht-wo-das-hinsoll“-Häuflein auf dem Tisch. Die Keimzelle für die nächste Chaos-Ecke, wenn wir diese Dinge mal eben schnell irgendwo verstauen, damit sie unsere neue Ordnung nicht stören. Eine unendliche Geschichte?
Strukturiert aufräumen und einordnen
Das Schubladenbeispiel zeigt: Aufräumen fällt leicht, wenn Dinge ihren festen Platz haben. Für Kinder sind übersichtliche Aufbewahrungsgefäße ideal – eine Kiste für die Autos, eine andere für die Teile der Holzeisenbahn usw. Diese Aufbewahrungslösungen für unsere Jüngsten sollten folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Sie sollen den Kindern gefallen, umso eher werden sie akzeptiert.
- Das Kind muss sie erreichen und selbst öffnen und schließen können.
- Idealerweise lassen sie sich immer wieder neu anordnen und platzieren.
- Sie müssen sicher sein: Keine scharfen Ecken und Kanten, kein Umkippen, keine Fingerquetschgefahr.
- Sie müssen abwaschbar (Holz oder Kunststoff) oder waschbar (Textil) sein.
- Sie sollten mitwachsen bzw. erweiterbar sein, um auch neu hinzukommendes Spielzeug aufzunehmen.
Die wichtigsten Aufbewahrungslösungen fürs Kinderzimmer
- Schränke und Kommoden – hier wird vor allem Kleidung aufbewahrt. Eine kindgerechte Höhe erleichtert das frühzeitige selbst Auswählen und Anziehen der Kleidung.
- Regale – Offene Regale eigenen sich für Bücher und zur Präsentation kleiner Kunstwerke.
- Kisten, Boxen und Truhen aus Holz oder Kunststoff nehmen alles auf, was in großer Zahl vorhanden ist, und sich entsprechend sortieren lässt. Für das Kind sollte klar erkennbar sein, was wo hineingehört. Dafür kann man die Gefäße beschriften. Sind die Kinder noch zu klein, um selbst zu lesen, erfüllen kleine bunte Bilder (Lego, Puppen, Bausteine usw.) denselben Zweck.
- Textile Boxen oder Körbe sind besonders für Kleinkinder geeignet. Sie sind waschbar und bergen keinerlei Verletzungsrisiko.
- Ein besonderer Trick sind Möbel mit einem „Geheimfach“, wie eine Bank mit aufklappbarer Sitzfläche, unter der sich Stauraum befindet. Wenn ein Kind einmal verstanden hat, dass seine Transformer hier vor der kleinen Schwester sicher sind, wird es sie gern freiwillig dort „verstecken“.
- Falls mehrere Kinder sich ein Zimmer teilen, sollte jedes mindestens eine eigene Aufbewahrungsbox oder Truhe für seine Schätze haben.
- Aufbewahrungsgefäße auf Rollen oder Körbe mit Tragegriffen sind besonders praktisch, wenn Kinder verschiedene Spielplätze in der Wohnung haben.
Neue Möbel = ordentlich?
Es wäre wundervoll, wenn man nur ein paar neue Aufbewahrungsmöbel fürs Kinderzimmer kaufen bräuchte und – simsalabim – ist es ordentlich. Doch Ordnung beginnt mit dem Ausmisten. Das sollte nie hinter dem Rücken der Kinder erfolgen. Eine gemeinsame Aufräumparty ist perfekt, um eine Grundordnung ins Kinderzimmer zu bringen. Ein paar Girlanden aufhängen, sich partymäßig anziehen und los geht’s mit der Aufräumerei! Das macht Spaß und bringt sichtbare Ergebnisse. Wenn alles ordentlich in Kisten, Regalen, Boxen und Truhen verstaut ist, gibt es zur Stärkung nach getaner Arbeit Eis oder bunte Muffins. Eventuell fragen die Kinder dann: „Räumen wir morgen wieder auf?“ Die gemeinsame Aufräumparty sollte allerdings etwas Besonderes bleiben, für den Anfang oder in Extremfällen. Ziel ist ja, dass die Kinder neue Gewohnheiten lernen und allein aufräumen. Dafür können ein paar Grundregeln hilfreich sein.
Was Hänschen lernen soll, muss Hans vorleben
Es klingt trivial, aber wenn der Schreibtisch im Arbeitszimmer oder die Küchenarbeitsplatte so vollgestellt sind, dass sich nur erahnen lässt, aus welchem Holz sie bestehen, wird es schwierig, Ordnung ins Kinderzimmer zu bringen. Also fassen wir uns zunächst an die eigene Nase und leben den Kindern eine Ordnung vor, die sie nachahmen können.
Übrigens, wenn das Kinderzimmer aufgeräumt ist, lässt es sich hier auch viel einfacher saubermachen. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich bin 1988 in Emden geboren, Papa von Liam, Jano, Nora und Mila und arbeite als Redakteur bei einer Lokalzeitung.